Warum kommt der Hund nicht sofort gerannt, wenn man hunderte Meter entfernt auf einer Wiese steht und nach ihm ruft?
Ganz genau, weil er uns vermutlich nicht mal erkennt – der Hund ist kurzsichtig. Hebt man jedoch die Hand oder geht kurz in die Knie, hat man auch seine volle Aufmerksamkeit wieder. Es stimmt nicht, dass Hunde ihre Welt nur in schwarz-weiß sehen – ganz im Gegenteil: sie nehmen unsere Umwelt durchaus auch als bunt wahr, jedoch sieht ein Hund ähnlich wie der Mensch mit einer Rot-Grünschwäche. Grüne Gegenstände wird er also eher als farblos und rote Dinge eher als gelb erkennen.
Pferde hingegen mögen hellere Farbtöne besser, empfinden aber dunklere Farben wie rot oder schwarz häufig auch als eine Art der Bedrohung. Katzen wiederum nehmen ihre Umgebung aus einer Kombination von Blau- und Grünschattierungen wahr und können vor allem in der Dämmerung ihre Sehvorteile bestens ausspielen.
Was aber hat der Hund nun dem Menschen voraus, vor allem wenn man bedenkt, dass er ja biologisch gesehen ein Raubtier ist?
Abgesehen davon, dass wie Ludovic Halévy sagte: „Tiere mit den Augen oft vernünftiger reden, als der Mensch mit dem Mund“…
Während wir Menschen auf Licht angewiesen sind, ermöglicht die raffiniert aufgebaute Netzhaut und die darin vorkommenden sog. Stäbchen, eine Lichtwahrnehmung auch bei wenig Licht bzw. in der Dämmerung.
Und was bringt die Augen unserer Tiere so zum Leuchten?
Die Natur hat Tiere an der Rückwand seiner Augen mit einem „Tapetum lucidum“, einer lichtreflektierenden Schicht ausgestattet. Dieser „leuchtende Teppich“ sorgt dafür, dass die Augen der Tiere auch bei Dunkelheit leuchten können, wenn sie angestrahlt werden und auch nachts jede noch so kleinste Bewegung registrieren. Das Licht, welches auf die Netzhaut einstrahlt, wird zurückgeworfen und so auf doppelte Weise genutzt.
Es ist also weit verbreiteter Irrtum, dass Tieraugen keine Farben sehen können…
Eure Diana
Wie Tiere unsere Welt sehen
08.10.2024 ·